Hinnenkamp-Ahe (jarö). Ein Novum in der über 120 Jahre währenden Geschichte des Schützenvereins Hinnenkamp-Ahe: Jona Droste regiert als erste Schützenkönigin in dem Neuenkirchen-Vördener Gemeindeteil. Den Weg dafür hatten die Schützen erst kürzlich freigemacht.
Im Frühjahr des vergangenen Jahres votierte eine überwältigende Mehrheit der rund 400 Mitglieder dafür, auch Damen zum Adlerschießen zuzulassen. Auslöser war seinerzeit ein Antrag Luisa Middendorfs als Mitglied der Damenkompanie, die es als „diskriminierend“ empfand, nicht mitschießen und damit die höchste Schützenehre selber erlangen zu können, „nur weil es früher so war“.
Die 23 Jahre junge Regentin Jona Droste setzte sich übrigens gleich gegen zwei Mitbewerber durch und schoss am Sonntagabend um 18.10 Uhr den kümmerlichen Rest des vom stolzen Vater Jürgen Droste hergestellten Adlers von der Stange.
Zum Prinzgemahl erkor sich die gelernte Tierarzthelferin Tim Frankenberg, was auch den Schützenpräsidenten Andreas Frankenberg als dessen Vater mit Stolz erfüllte. Als Adjutanten stehen Schwester Kim Droste und Niklas Flebbe zur Seite. Henrik Bokern und Larissa Middendorf, Pascal Möller und Louisa Middendorf, Aron Eisele mit Mia Kleemann sowie David Eisele und Sara Bußmann gehören zum erweiterten Hofstaat.
Zuvor schoss Pierre Bitter die Krone ab. Die Präsidenten-Tochter Alena Frankenberg sicherte sich den Kopf des Adlers. Den linken Flügel nahm Bernd Hausfeld mit nach Hause, den rechten sicherte sich Dennis Prues. Stina Vullbrock schoss den Reichsapfel ab. Maik Schröder errang das Zepter, und den Stoß sicherte sich Jona Droste.
Beim Schützenverein Hinnenkamp dominiert zum ersten Mal eine doppelte Damenregentschaft, denn am Samstagnachmittag gelang es zuvor Laura Globisch ebenfalls, ihre männliche Konkurrenz hinter sich zu lassen und als erst 9 Jahre junge Dame die Kinderköniginnenwürde zu erlangen. „Noch nie haben sich sowohl bei den Kindern als auch den Erwachsenen gleichzeitig beide Königswürden die Damen sichern können“, sagte Präsident Frankenberg.
Lange Thronerfahrungen von über 1000 Tagen hatte Jona Droste übrigens bereits zusammen mit Henrik Bokern als Adjutantenpaar im Hofstaat beim Jugendthron von Anna Hüdepohl und Patrick Rechtien ab 2019 bis einschließlich 2022 sammeln dürfen, weil wegen der Corona-Pandemie die Schützenfeste 2020 und 2021 ausgefallen waren. Die junge Schützenkönigin ist darüber hinaus leidenschaftliche und erfolgreiche Dressurreiterin. Im Vorstand des Reit- und Fahrvereins Vörden engagiert sie sich als Jugendwartin.

Laura Globisch lässt ihren Mitbewerbern keine Chance
Schützenverein Hinnenkamp-Ahe feiert Kinderkönigin / Das Amt hatte 1991 bereits Vater Marco inne
Von Jan Röttgers
Hinnenkamp Laura Globisch heißt die neue Kinderschützenkönigin beim Schützenverein Hinnenkamp-Ahe von 1903. Die erst 9 Jahre junge Regentin setzte sich in einem spannenden Schießwettbewerb durch und ließ ihren drei weiteren männlichen Mitbewerbern keine Chance. Um 18.55 Uhr am Samstagabend stand sie als neue Kinderkönigin fest, die nun in die Fußstapfen von Matz Rempe tritt.
Zu ihrem Prinzgemahl erkor sich die Viertklässlerin Fiete Strieker. Zum Hofstaat berief sie Emilie Wiebold und Bruno Schulte, Emma Kolodziej und Sam Bogott, ihre Schwester Lina Globisch und Leo Brune sowie Elsa Strieker und Anton Rechtien. Dass Ihre Majestät treffsicher war, zeigte Laura Globisch bereits zuvor mit dem Abschuss der Krone. Prinzgemahl Fiete Strieker schoss sowohl den linken Flügel als auch den Reichsapfel ab. Hannes Vullbrock holte den rechten Flügeln herunter. Julius Kampsen sicherte sich das Zepter.
Die Schützenfamilien Rempe und Brune, die in den Vorjahren und bei den benachbarten und befreundeten Schützenvereinen Vörden, Hörsten und Campemoor fast schon in den letzten Jahren in Regelmäßigkeit die Majestäten stellten, legten in diesem Jahr „eine Pause“ ein, wie der doppelte Kinderschützenvater Ansgar Brune schmunzelte.
Das Schützenwesen wird in der Familie Globisch hingegen mit der neuen Regentin Laura Globisch in der mittlerweile 4. Generation fortgesetzt: Als „Koryphäe“ bezeichnete Schützenpräsident Andreas Frankenberg nämlich bereits Uropa Alexander Globisch, der „mit Leib und Seele“ langjähriger Kommandeur des Schützenvereins Hinnenkamp-Ahe von 1903 gewesen sei. „Seine Auftritte auf dem Pferd waren legendär“, schwelgte Frankenberg in würdevoller Erinnerung. Lauras Vater Marco Globisch ist im Jahre 1991 selber Kinderkönig gewesen und engagiert sich als Schießwart.
